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Schon der großartige Loriot entlockte der Sprache der Dichter und Denker so manche Begrifflichkeit, die sehr wohl in Wörterbüchern zu finden ist – sich jedoch nicht problemlos in fremde Sprachen übersetzen lässt. Was nicht zuletzt an unserer Vorliebe für das wilde Zusammensetzen von Substantiven liegen dürfte. Sitzgruppe, Auslegeware, Handrührgerät, Dunstabzugshaube, Rohrreinigungsbürste, Anmachholz…

Nun stellen Sie sich mal vor, ein – sagen wir mal – Spanier kommt nach Deutschland, um sich hier niederzulassen. Spätestens beim ersten Einkaufsbummel (noch so ein Wort…) wird er halbwegs wahnsinnig. Würde er in seiner Heimat nach einer capó para la retirada de la neblina (einer Haube für den Abzug von dem Dunst) fragen, bekäme er ganz schnell ein Angebot. Auf Deutsch aber wird er das dafür gebräuchliche Wort selbst nach zehn Jahren nicht aussprechen können. Andererseits würde ihn wohl jeder Verkäufer relativ sparsam anschauen, wenn er nach einer Haube für die Entfernung von dem Nebel fragt. Denn so würde er es möglicherweise übersetzen. Und was um alles in der Welt ist denn Auslegeware? Immerhin, die kostet im Baumarkt an der Ecke nur 4,60 Euro pro laufendem Meter.
Hä? Ein Meter der laufen kann?
¿Qué ´s esto?
Und dann auch noch das: Handrührgerät „Petra“, nur 29 Euro!
Na, holà, Deutsslande, te amo!
Bei dem Angebot sollte man doch direkt zugreifen und man kann sich das Geld für das Anmachholz sparen.
Frage sisch ssowiesso wie Anmache con Holze geht.

Ja, so könnte man nun wohl stundenlang und seitenweise weiter schreiben. Und wenn wir uns ab und zu ein wenig länger mit Begriffen unserer Sprache beschäftigen, werden wir überrascht sein, wie viel Spaß wir damit haben können. Und wir würden verstehen, warum so viele Fremde an ihr verzweifeln.

Anmachholz