Jobangebote im Radio klingen selten einladend. Dabei bietet Radio die vielfältigsten Möglichkeiten, wirklich aufzufallen. Vergeben Personaler ihre Chancen? Was kann getan werden, um Jobspots attraktiv und effektiv zu gestalten? Mit diesem Beitrag möchte GALOMA Wege abseits ausgetretener Pfade aufzeigen. Selbstverständlich nicht, ohne entsprechende Hör-Beispiele.
„Wir, die Müller-Meier-Schulze AG, sind führend in der Produktion von technischen Bauteilen für die Herstellung Landwirtschaftlicher Maschinen. Unsere Produkte sind rund um den Globus und darüber hinaus gefragt. Zu Verstärkung unseres Verkaufs-Teams suchen wir engagierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Sie verfügen über bla bla bla… Dann bewerben Sie sich noch heute…“.
So oder ähnlich klingen die meisten Jobangebote im Radio. Derartige Audios lassen jeden akustischen Anker vermissen. Die Frage nach dem Grund, warum potenzielle Bewerber sich um einen neuen Job bemühen sollen oder wollen, bleibt gänzlich auf der Strecke. Recruiter und Personaler der Unternehmen bedienen sich nicht selten lediglich ebenso spröder Texte, die sonst online oder in der Tageszeitung genutzt werden. Die Zielgruppe gähnt und legt sich wieder hin. Warum sollte man sich bei Müller-Meier-Schulze AG bewerben, wenn das Unternehmen nur das eigene Standing auf dem Schirm hat.
Sprich die Sprache der Zielgruppe!
Radio bietet vielschichtige Möglichkeiten, Jobs und Unternehmen attraktiv klingen zu lassen. Allein durch Sprache, Vokabular, Tonalität und das Sounddesign können ganz gezielt bestimmte Personengruppen angesprochen werden. Um Personal für Versandtätigkeiten zu rekrutieren, ist es nicht zielführend, die Rhetorik von Juristen oder Bankern zu verwenden. Das gleiche gilt im umgekehrten Fall. Es muss Berücksichtigt werden, dass Radio zu Unterhaltungs- und Informationszwecken genutzt wird. Hier wird nicht gezielt nach Stellenangeboten geblättert, wie etwa in der Zeitung. Die Hörer rechnen nicht mit Ihrem Stellenangebot. Ihre Zielgruppen wollen auf unterhaltsame Art angesprochen werden. So wird die Bereitschaft geweckt, eine Botschaft bis zum Schluss zu hören. Wer beispielsweise im Auto unterwegs ist, hat die Gedanken zumeist bei gänzlich anderen Themen. Die Aufmerksamkeit ist auf den Verkehr und das Fahrtziel gerichtet, der Finger steckt bis zum Anschlag in der Nase. Um in dieser Situation wahrgenommen zu werden, müssen Jobspots – wie jede andere Radio-Message – mit Earcatchern gerüstet sein. Die ersten Sekunden dienen dem Erlangen der Aufmerksamkeit. Anschließend dürfen sachliche Informationen folgen.
Außer Konkurrenz
Einen Jobspot in einer speziell dafür vorgesehenen Rubrik im Radio zu schalten, ist nur mässig zielführend. Diese Rubriken haben zumeist einen festen Sendeplatz. Wer diesen Sendeplatz nicht gezielt einschaltet, wird nicht erreicht. Empfehlenswert ist ein eigenständiger Mediaplan, der unterschiedliche Tage und Stunden berücksichtigt. So kann sichergestellt werden, dass ein größerer Personenkreis erreicht wird. Viele Radio-Zielgruppen können sehr detailliert nach Bildungsabschluss und aktueller Berufstätigkeit oder sogar mit dem Kriterium „arbeitssuchend“ selektiert werden. Streuverluste werden damit eingedämmt. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist der Imagegewinn des Absenders. Denn außer der angebotenen Position, erfolgt parallel die akustisch positiv klingende Nennung Ihres Unternehmens.
Ein Beispiel für gelungene Rekrutierung ist der Spot von DNS:NET. Hier wurde Wert darauf gelegt, dass für den angebotenen Vertriebsjob auch Seiteneinsteiger willkommen sind. Diese müssen nicht zwangsläufig einen kaufmännischen Background vorweisen und dürfen beispielsweise auch aus der Bauwirtschaft oder dem Einzelhandel kommen:
Ein weiteres Beispiel ist der Jobspot von Werder Feinkost. Mit diesem Audio wurde exakt dieselbe Linie fortgesetzt, die zuvor bereits in der Produktwerbung zum Einsatz kam. Die Figuren sind ebenso besetzt, wie im Radiospot für den zuckerfreien Ketchup aus dem Hause Werder Feinkost. Auch das Thema der Protagonisten wurde dem Ketchup-Spot „Zuckerfrei“ entliehen und für die Rekrutierung neu ausgerichtet: